Penisverkrümmung

Bei der IPP handelt es sich um eine Bindegewebserkrankung, welche zu einer Penisverkrümmung (Penisabknickung), Erektionsstörung, Verkürzung des Penis sowie zu einer schmerzhaften Erektion führen kann. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Männern zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr auf.
Die meisten Patienten berichten zunächst über eine tastbare Verhärtung im Bereich des Penis ohne Symptomatik, welche dann in einem relativ kurzen Verlauf (1/4 bis zu 1 Jahr) zur Symptomatik mit Penisverkrümmung oder Schmerzen während der Erektion führt. Im weiteren Verlauf kann es zusätzlich zu einer Erektionsschwäche kommen.
Als Ursache der Erkrankung werden Mikrotraumata des Penis z.B. im Rahmen sexueller Aktivitäten vermutet. Es kommt zur Ruptur kleinster Gefäße in Nähe der Tunica albuginea mit Einblutung in dieselbe, wodurch es zur Fibrinexsudation mit Fibroblastenaktivierung (Aktivierung von Zellen, welche Bindegewebe aufbauen) kommt. Der weitere Vorgang gleicht der normalen Wundheilung. Klinisch findet sich meist in diesem Stadium noch keine Veränderung. Erst im weiteren Verlauf wird es durch Kollagenbildung (Bildung von Bindegewebe) bzw. zusätzlicher Kalzifizierung (Kalkeinlagerung) zu tastbaren Penisindurationen (Verhärtungen), welche dann die oben genannte Symptomatik auslösen. Eine maligne Entartung IPP ist in der Literatur bisher nicht beschrieben.

Diagnostik
Zur Diagnostik der IPP gehört die Penispalpation, die Sonographie und die Untersuchung und Photodokumentation nach Injektion eines Medikamentes, welches eine Erektion erzeugt (SKAT).
Die bevorzugte Verkrümmungsrichtung ist nach dorsal (nach oben). Eine Abknickung nach ventral (nach unten) ist selten.

Therapie
Eine spontane Rückbildung der Erkrankung ohne jegliche Therapie kann im frühen Stadium in bis zu 50% stattfinden. Mit zunehmender Dauer und Ausprägung der Erkrankung ist dies eher selten.
Im frühen Stadium (Kollagenbildung ohne Kalzifizierung) ist eine medikamentöse Therapie mit Kalium-4-Aminobenzoat (Potaba) möglich.
Therapieversuche mittels physikalischer Maßnahmen (ESWT , Bestrahlung sowie Ultraschallbehandlung) können im Einzelfall Anwendung finden, die allgemeine Wirksamkeit ist bisher jedoch nicht wissenschaftlich erwiesen.
Sollte es zu einer fortschreitenden Erkrankung bzw. unter konservativer Therapie zu einer nur ungenügenden Verbesserung kommen, ist es Abhängigkeit vom Leidensdruck (z.B. keine Möglichkeit eines befriedigenden Geschlechtsverkehrs) die operative Korrektur indiziert. Dabei wird z.B. der Plaque inzidiert und mit einem "Pflaster" gedeckt und/oder auf der Gegenseite der Verkrümmung die Tunica albuginea des Penis an ein bis drei Stellen gerafft, so dass die Verkrümmung durch eine Verkürzung der Gegenseite ausgeglichen wird. In extrem seltenen Fällen ist bei gleichzeitigem Vorliegen einer nicht-therapierbaren Erektionsschwäche die Implantation einer Penisprothese in Erwägung zu ziehen.

 

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