Sterilisation beim Mann / Vasektomie

Seit der Erfindung der "Pille" ist Verhütung meist Frauensache. Für den Mann gibt es nur das Kondom als relativ sichere Verhütungsmethode, die ausserdem vor Krankheiten schützen kann.

Ist die Familienplanung abgeschlossen, gibt es eine Alternative: die Vasektomie bzw. Sterilisation beim Mann. Eine sehr einfache und fast nebenwirkungsfreie Methode. Sie bietet eine sichere Möglichkeit unbeschwert auch weiterhin „aktiv“ zu sein, ganz ohne Hormone.

Die Vasektomie (Unterbindung des Samenleiter), auch Sterilisation des Mannes genannt, ist eine Methode der permanenten Empfängnisverhütung, das heißt sie ist in der Regel - wie ein Tatoo - nicht ohne Aufwand wieder rückgängig zu machen. Bei richtiger Durchführung und Nachsorge ist die Vasektomie eine nebenwirkungsarme und verlässliche Methode.

Die Vorraussetzungen für die Sterilisation des Mannes sind gegeben, wenn kein weiterer Kinderwunsch besteht und wenn es der Wunsch des Mannes ist.
Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Der Eingriff ist nicht teurer als das Einsetzen einer Spirale bei der Frau. Allerdings muß die Spirale nach fünf Jahre gewechselt werden, setzt sie Hormone frei und reizt die Gebärmutterschleimhaut. Die Spirale ist weniger sicher, dafür jederzeit entfernbar.

Vor der Vasektomie sind eine genaue Untersuchung und ein Gespräch mit schriftlicher Aufklärung notwendig.

Die „no scalpel-vasectomy“ ist ein sehr schonendes Verfahren zur Sterilisation des Mannes. Die Methode stellt die modernste Art der Samenleiterdurchtrennung dar.  Die Vasektomie wird in meiner Praxis nach der „No scalpel“ Methode in lokaler Betäubung durchgeführt, d.h. der Patient kann nach dem Eingriff wieder nach Hause fahren und am nächsten Tag arbeiten gehen.

Unmittelbar nach dem Eingriff ist der Mann für eine gewisse Zeit noch fruchtbar, da die Samenblasen als Speicher der Spermien noch gefüllt sind. Dieser Speicher ist nach 6-10 Samenergüssen geleert. Deshalb erfolgt nach 3 Wochen eine Kontrolle des Spermiogramms. Danach ist der Mann nicht mehr zeugungsfähig. Um ganz sicher zu gehen werden Kontrollen nach 6 und 12 Monaten empfohlen.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, daß das Riskio für Prostatakrebs durch die Vasektomie gesteigert würde. Abgesehene von dem fehlenden physiologischen Zusammenhang widerlegen wissenschaftliche Daten die These. (Cox B, Sneyd MJ, Paul C, et al. JAMA. 2002;287:3110–3115; Metaanalyse Shang et al. 2015)

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